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Südtirol - Zwischen Bergen, Seen und Apfelbäumen

Aktualisiert: 13. Aug. 2020

Ich staune immer wieder aufs Neue, welch schöne Landschaft das Südtirol zu bieten hat. Mit Abstand die schönsten Seen und beeindruckende Bergkulissen. Ein perfekter Foto-Spot nach dem Anderen.

Eigentlich fühlt es sich an, als wäre man noch in Österreich. Denn hier erinnert doch eigentlich gar nichts an Italien. Weder die typischen Häuser, das gewohnt milde Klima, nein, es wird sogar fast überall Deutsch gesprochen. Die Südtiroler haben einen ganz speziellen Dialekt.

Da wir nach nur 3 Stunden Autofahrt im Südtirol sind, verschlägt es und des Öfteren übers Wochenende hierher.

Durch den Arlbergtunnel und über den Brenner ist man sehr schnell in Italien. (Tunnel und Pass kosten etwa 20€)

Dann jedoch kommt man nur sehr langsam voran. Obwohl die verschiedenen Orte nur wenige Kilometer von einander entfernt liegen, braucht man doch sehr lange, da man die Berge immer wieder umfahren muss. Dafür hat die Aussicht aber einiges zu bieten. Die Fahrt geht durch abertausende von Apfelbäumen und Weingütern. Ich habe euch hier mal meine persönlichen Highlights zusammengefasst.




Meine Welt sind die Berge

Ich habe mich dieses Mal für eine Unterkunft in Kolfuschg zur Selbstverpflegung entschieden. Das hat den Vorteil, dass man zum Frühstück nicht an gewisse Zeiten gebunden ist und schon bei Morgendämmerung starten kann. Es gibt in der Umgebung genügend preiswerte Einkaufmöglichkeiten. 

Die Lage ist perfekt. Mitten in den Dolomiten gelegen, ist das der Ideale Startpunkt für Wanderungen. 





Als kleiner Geheimtipp zählt für mich der Gondellift  Forcella Sassolungo. Wir fuhren zufällig vorbei, wollten uns diese besondere Fahrt zur Langkofelscharte aber nicht entgehen lassen. Eine Berg- und Talfahrt kostet 16€ pro Person. Das Parken 5€ pro Tag.

Der Einstieg war eine echte Herausforderung. In der Gondel haben zwei Personen platz. Der Lift bleibt nicht stehen, man muss schnellstmöglich in die Gondel springen. Natürlich wird einem dabei von den freundlichen Mitarbeitern geholfen. Die Tür wird geschlossen und man kann die fantastische Aussicht genießen. An einer Stelle fährt die Gondel so nah am Felsen vorbei, dass man ihn beinahe mit den Händen berühren könnte. Höhenangst sollte man hier nicht haben. Diese Fahrt wird nur noch von der Seilbahn des Monte Capanne auf der Insel Elba getoppt.

Oben angekommen, befindet sich auf den 2685 m ein Restaurant. Aber das Highlight ist definitiv die Aussicht. Auf der Anderen Seite des Berges kann man zwischen den Felsen klettern. 





Drai Zinn

Die Wanderung zu den drei Zinnen ist für Naturliebhaber ein Muss. Sie sind das Wahrzeichen der Dolomiten. 

Unser Startpunkt war der Parkplatz "Fischleinbodenhütte". Vorbei an der Talschlusshütte ging es immer mehr bergauf. Teilweise auch etwas steil. Nach rund 3 Stunden kamen wir dann endlich an der Dreizinnenhütte an. Hier hat man einen ausgezeichneten Blick auf die imposanten 3 Zinnen. Die Größte Zinne in der Mitte ist immerhin 2999 m hoch.

Insgesamt waren wir 7 Stunden in den Sextner Dolomiten unterwegs und haben die Natur genossen. Wir waren fast die einzigen Wanderer auf dieser Route. 

Hier bekommt man die beeindruckendsten Berge vor die Linse. 





Wer nicht so viel Zeit hat, kann aber auch bis zur Auronzohütte fahren. Die sehr kurvenreiche Straße dorthin ist gebührenpflichtig. Bei einem anderen Besuch dieses Jahres, haben wier hier unsere Umrundung der Drei Zinnen gestartet. Diese dauert etwa eine Stunde und ist bis auf wenige Ausnahmen nicht besonders anspruchsvoll. Die Aussicht ist aber unglaublich.




Spieglein, Spieglein, ...

Kommen wir zu den zahlreichen Seen. An erster Stelle muss ich den Karersee erwähnen. Der ca. 300 m lange und 130 m breite Bergsee liegt im Eggertal. Er wird auch Regenbogensee genannt und dazu gibt viele südtiroler Sagen. 




Ich habe noch nie einen so schönen Bergsee gesehen. Die Sonne glitzert an der smaragdgrünen Oberfläche und eine mächtige Bergkulisse spiegelt sich darin. Ich hatte ja schon viele Fotos und Videos darüber gesehen, aber live ist er noch viel beeindruckender. Nach einem kurzen Spaziergang rund um den See, haben wir uns entschieden, zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal wieder zu kommen. Denn gegen Abend scheint die Sonne die Bäume und die Berge an, der kleine See spiegelt noch viel mehr. 

Nur unweit entfernt befindet sich ein großer kostenpflichtiger Parkplatz, ein Souvenirgeschäft und Gelegenheiten, seinen Hunger und Durst zu stillen. Diesen schönen See werden wir mit Sicherheit noch öfters besuchen.





Ein Schritt vom Himmel

Der Pragser Wildsee liegt mitten in den Dolomiten. Er ist Teil des Naturparks Fanes-Sennes-Prags und liegt auf 1494 m. 

In den Morgenstunden kamen wir am Parkplatz an. Von hier aus muss man einige Meter zu Fuß weitergehen, da die Zufahrt von Juli bis September gesperrt ist. Es empfiehlt sich ein sehr früher Besuch, da man hier mit größeren Menschenmassen rechnen muss. Der Parkplatz kostet 5€, man kann das Auto dafür den ganzen Tag stehenlassen. Am See gibt es ein Restaurant sowie ein Shop für Souvenirs. 

Das Wasser ist kristallklar. Im türkisblauen See, kann man sich auch sehr gut abkühlen und die Sonne genießen.





Ab 10:00 Uhr startet der Bootsverleih. Die Ruderboote sind komplett aus Holz und passen perfekt in die idyllische Kulisse. Mann muss 25€ für eine Stunde bezahlen. Wer nach einer halben Stunde wieder zurück ist, bekommt 10€ retour. Die Bootstour lohnt sich auf jeden Fall. Man rudert über den See - dem imposanten Massiv des Langkofels entgegen. Übrigens befindet sich hier laut einer Sage das Tor zu Unterwelt. 

Der See ist auch Drehort der erfolgreichen italienischen Serie "un passo dal ciele" - was auf Deutsch soviel bedeutet wie "ein Schritt vom Himmel". Terence Hill spielt die Hauptfigur in der Krimiserie.

Deshalb lockt der See natürlich auch zahlreiche Fans an.





Ich See was, was du nicht siehst...

... und das ist ein Kirchturm in mitten eines Sees. Klingt unglaublich, die Geschichte dahinter ist es auch:

Im Sommer 1950 wurden - beauftragt vom Großkonzern "Montecatini" - die Naturseen Graun und Reschen zu einem großen See aufgestaut. Der Stausee sollte mittels Wasserkraft Strom liefern. Die Bevölkerung wurde dabei völlig übergangen. Die Bewohner wurden enteignet und vertrieben. Fast 150 Familien wurden ihrer Existenz beraubt. 677 Hektar Grund und Boden wurden überflutet. Heute erinnert nur noch der stehengebliebene Kirchturm der ehemaligen Pfarrkirche St. Katharina an dieses Schicksal. Er steht unter Denkmalschutz und ist längst zum Wahrzeichen geworden.

Wer sich diesen außergewöhnlich Anblick gönnt, sollte auch das traurige Schicksal der Einwohner kennen.





Johanneskapelle

Im Villnößtal vor dem Hochgebirgsmassiv der Geislergruppe steht eine kleine Kapelle. Die Johanneskapelle in Villnöß - auch St. Johann in Ranui genannt. Sie steht auf dem privaten Grund des Ranuihofes. 

Sicher hat jeder von euch schon das ein oder andere Bild von ihr gesehen. 2009 hat sie es sogar zur Briefmarke in Österreich geschafft.

Das Gras ist so grün, als ob man bereits einen Filter darüber gelegt hat. Das ist wohl auch dem Betretungsverbot zu verdanken. Denn in Zeiten der Vegetation ist das Betreten der Wiesen strengstens Verboten.

Ein Fotostopp, der sich auf alle Fälle lohnt. Jedoch muss man sagen, dass es das dann auch gewesen ist.







Erdpyramiden Lengmoos

Heuer haben wir auch einen kleinen Spaziergang zu den Erdpyramiden in Lengmoos unternommen. Die ca. 25.000 Jahre alten, kegelförmigen Pyramiden sind wahrlich ein Naturspektakel. Sie bestehen aus aufgeschüttetem Lehm. Im trockenem Zustand steinhart, werden sie in Verbindung mit Wasser zu einem Brei.

Von einer Aussichtsplattform hat man den perfekten Blick auf die rosa-rötlichen Kegel. 

Weitere Erdpyramiden  gibt es noch in Oberbozen und Unterinn. 

Geparkt in Lengmoos, führt ein flacher und gut beschrifteter Weg zu den Pyramiden. Nach etwa 20 Minuten steht man dann auf der Plattform. 

Etwas bizzar aber wieder einmal ein gutes Beispiel, was uns die Natur für außergewöhnliche Wunder zu bieten hat.

Ein gutes Ausflugsziel für die ganze Familie.




Der Mann aus dem Eis

Kommen wir nun zur Landeshauptstadt Südtirol. Bozen. Wir waren hier nur für einen kurzen Stop. Und zwar, um endlich den berühmten "Mann aus dem Eis" zu sehen. Die wohl bekannteste Gletschermumie der Welt. Sie soll bereits circa 5200 Jahre alt sein. 

Entdeckt wurde er 1991 in den Ötztaler Alpen. Man hat auch noch diverse Kleidungsstücke sowie ein Kupferbeil, Bogen und Pfeile bei ihm gefunden. Unglaublich - nach einer so langen Zeit.

Aufbewahrt wird die Mumie im Archäologiemuseum. In seiner Kühlzelle herrschen -6,5 C°. Bestaunen kann man ihn durch ein kleines Fenster. Somit ist Ötzi gut geschützt.

Im Museum erfährt man einige erstaunliche Fakten und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Man hat sehr vieles herausgefunden. Woher er kommt, wie er lebte und letztlich auch starb.

Am Ende des Tages fuhren wir auch noch nach Meran und besuchten die Therme. Nach einem anstrengenden Wandertag genau das Richtige. Für 3 Stunden bezahlt man 16€ pro Person. Insgesamt gibt es 25 Pools. Ein Innen- und ein Außenbereich. Die Becken sind sehr warm. Nach etwa 2 Stunden machte sich etwas Langeweile breit. Erholung ja - mehr aber auch nicht.





Das sind meine bisherigen Highlights vom Südtirol. Bestimmt werden noch viele weitere Folgen. Das werde ich euch dann natürlich berichten!

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